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Plötzlich Nasenbluten in der Nacht: Das können Sie tun!

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Wenn das Blut aus der Nase rinnt, noch dazu im Schlaf, ist der Schreck meist groß. Die Angelegenheit stellt aber eigentlich keinen Grund zur Beunruhigung dar. Wenn die Blutungen jedoch häufiger auftreten oder heftig ausfallen, sollte der Hals-Nasen-Ohren-Arzt den Ursachen der Erkrankung auf den Grund gehen.

Ursachen von Nasenbluten

Für plötzliches Nasenbluten in der Nacht gibt es verschiedene Gründe. Bei einer Epistaxis, so der Fachausdruck, fließt ohne besonderen Anlass Blut aus beiden oder einem Nasenloch. Für den Betroffenen besteht dann eigentlich kein Grund zur Sorge, denn in aller Regel ist das Nasenbluten völlig harmlos.

Generell ist die Nasenschleimhaut sehr stark durchblutet. Ihre Gefäße sind sehr filigran und reißen deshalb schnell, so dass Blutflüssigkeit austritt. Der Mediziner unterscheidet zwischen einer lokal bedingten und einer systemischen Blutung. Als lokal bedingt bezeichnet er das Nasenbluten, wenn eine aktueller Einfluss die Blutgefäße schädigt, etwa nachhaltiges Nasebohren, heftiges Schnäuzen oder ein versehentlicher Schlag auf das Riechorgan. Eine systemische Ursache liegt vor, wenn der Arzt eine schwere Erkrankung feststellt, die den Blutverlust auslöst.

Bei Kindern können Wachstumsschübe auch eine Ursache sein. Dann kommt es vor, dass die Gefäße nicht richtig mitwachsen, oder der Blutdruck steigt etwas an. Aber unter diesen Umständen sind die Blutungen ebenfalls harmlos und dauern nur einige Minuten.

Selten sind ernste Erkrankungen feststellbar

Bestimmte Bedingungen aber fördern das Nasenbluten. Durch zu trockene Heizungsluft oder die Klimaanlage während des Sommers sind die Nasenschleimhäute ohnehin gereizt und oft bereits vorgeschädigt. Gleiches kann bei einer Allergie der Fall sein. Dann reicht mitunter eine Erschütterung oder ein Fremdkörper, um eine lokale Blutung auszulösen. Plötzliches Nasenbluten in der Nacht tritt aber auch in der kalten Jahreszeit auf. Dann kann ein Infekt die oberen Atemwege angreifen und in der Nase einige Gefäße schädigen, was zu einem starken Blutverlust führt.

Allerdings kommt es auch als Begleiterscheinung einer ernstzunehmenden Erkrankung zu einem plötzlichen Nasenbluten in der Nacht. Zu nennen sind hier besonders Nieren- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose oder Bluthochdruck. Häufiges Nasenbluten tritt ebenfalls häufig auf bei der Bluterkrankheit, bei Leukämie oder einer von Geburt an bestehenden Funktionsstörung der Blutplättchen. Wenn insbesondere bei einem Erwachsenen die Beschwerden immer wieder auftreten, sollte der Betroffene besser einen Arzt aufsuchen, der die Ursache feststellen kann. Grundsätzlich kommen folgende Erkrankungen in Frage, die häufiges Nasenbluten auslösen können:

  • Bluthochdruck
  • Störungen der Blutgerinnung
  • Erkrankungen der Gefäße
  • Leberschäden
  • Schädelbasisfraktur als Folge einer Sturzes
  • Tumore
  • Erkrankungen durch Vitaminmangel (Skorbut)
  • Infektionskrankheiten
  • Chemische Reizstoffe

 

 

Sofortmaßnahmen bei Nasenbluten

Im Inneren der Nase befindet sich eine Wand, nämlich die in anderen Zusammenhängen oft erwähnte Nasenscheidewand. Auf dieser sitzt der weniger bekannte Locus Kiesselbachi, von dem die Blutungen in aller Regel ausgehen. Wenn also das Nasenbluten unvermittelt auftritt, sollte sich der Betroffene aufrecht hinsetzen oder, wenn dies nicht möglich ist, den Kopf einfach hochlagern. So verringert sich dort der Blutdruck, was für Entlastung sorgt.

Außerdem den Kopf etwas nach vorn neigen, dann kann das Blut besser herauslaufen. Unter gar keinen Umständen das Haupt nach hinten lagern, denn so lässt sich die abfließende Blutmenge nicht mehr einschätzen. Außerdem läuft das Blut in dieser Position in den Rachen und den Verdauungstrakt, was besonders bei Kindern bald zu Übelkeit und Erbrechen führt.

Erste Hilfe bei Nasenbluten

Für das Stoppen der Blutung hat sich ein Zusammenpressen der Nasenflügel für einige Minuten immer wieder bewährt. Weiter durch den Mund atmen und die Maßnahme nach einigen Minuten wiederholen. Außerdem hilft ein Kühlpack oder ein kaltes Tuch im Nacken. Denn bei einer derartigen Behandlung kommt es zu einem Reflex der Blutgefäße, die sich sofort zusammenziehen, und die Blutung nimmt zuverlässig ab. Eine Wärmebehandlung ist jedoch keine gute Idee, denn dann weiten sich die Gefäße, was die Blutung verstärkt.

Die Nase mit einem Tuch oder auch einer selbstgefertigten Mullbinde zu stopfen ist ebenfalls keine sinnvolle Maßnahme! Denn anschließend können beim Entfernen des Pfropfens die Gefäße wieder aufreißen, oder es lösen sich kleinere Blutklumpen. Allenfalls kann der Arzt fachmännisch eine Tamponade in die Nase einbringen, was viel Erfahrung voraussetzt und die meisten Laien meist überfordert.

Selbsthilfe nur mit fachlicher Beratung

Allerdings gibt es in Apotheken vorgefertigte Schaumstoff-Tamponaden und mit Salbe getränkte Gazestreifen. Zur Selbstbehandlung eignen sich auch die dort angebotenen Nasenstöpsel, die, aus speziellen Materialien hergestellt, mit einer blutstillenden Imprägnierung versehen sind.

Auch eine kurzfristige Behandlung mit einem abschwellenden Nasenspray verschafft Linderung. Als homöopathische Behandlung empfiehlt sich die Hamamelis virginiana, auch Zaubernuss genannt. Ihre Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend und stillen lokale venöse Blutungen wie Krampfadern, Hämorrhoiden und eben auch Nasenbluten.

Kommt die Blutung zum Stillstand , sollten Sie der Nase etwas Ruhe gönnen und nicht gleich wieder fröhlich drauflos schnäuzen. Etwas Feuchtigkeit hilft bei der Regeneration, und mit einer Nasensalbe oder einem Nasenspray bietet man der Nase optimale Bedingungen für eine Genesung.

Wann sollten Sie einen Arzt konsultieren?

Der erwachsene Patient sollte unbedingt einen Facharzt konsultieren, wenn die Blutung länger als zwanzig Minuten andauert. Bei Kindern gelten zehn Minuten als Obergrenze. Auch bei einer offensichtlichen Verletzung der Nase ist medizinische Hilfe angeraten genauso wie bei einer besonders heftigen Blutung. Gleiches gilt, wenn das Blut nicht vorne aus der Nase, sondern in den hinteren Rachen läuft. Man erkennt dies besonders daran, dass die Blutung trotz zugehaltener Nase nicht aufhört sondern, sich einen Weg in den Hals sucht.

Bei heftigem Blutaustritt im hinteren Nasenabschnitt kann es sich um einen ernsthaften Vorfall handeln. Als Ursache kommen blutverdünnende Medikamente in Betracht, also Gerinnungshemmer wie Phenprocoumon, Heparin und neuere Wirkstoffe. Einige Schmerzmittel wie Aspirin fördern die Blutungsneigung und sogar die Acetylsalicylsäure (Vitamin C). Ein zu langes Anwenden von kortisonhaltigen Sprays oder abschwellenden Nasentropfen zeitigt ähnliche Folgen. Auch die sogenannten „vorgetäuschten Blutungen“ aus Varizen der Speiseröhre können eine Ursache sein. Ohne Behandlung kann ein zu starker Blutverlust zu Bewusstseinstrübungen oder einem Kreislaufstillstand führen. Beide Zustände erfordern notärztliche Maßnahmen, die eine Blutstillung herbeiführen.

Auch harmlos erscheinende Symptome beachten

Außerdem verlangen Schmierblutungen oder eine blutige Schleimbildung eine erhöhte Vorsicht. Besonders wenn sie beim Nasenputzen auftreten, sollte der Betroffene ebenfalls umgehend einen Arzt aufsuchen.

Der HNO entscheidet nach eingehender Untersuchung, ob ein Veröden von Gefäßen eine Option darstellt. In schweren Fällen, bei heftigen Blutungen, die sich schwer stillen lassen, kann diese Behandlung sinnvoll sein. Wenn der Patient unter einer Blutgerinnungsstörung leidet, kommt es bei häufigem Nasenbluten oft zu einem hohen Blutverlust, der auf die Dauer nicht toleriert werden darf.

Vorbeugung von Nasenbluten

Wer unter häufigem Nasenbluten leidet, kann und sollte sein Verhalten und die Ernährung entsprechend anpassen. Zunächst hilft ein häufiges Lüften gegen trockene Luft und damit gegen eine Überreizung der Schleimhäute. Zimmerpflanzen sorgen für ein besseres Raumklima und eine günstige Umgebungsluft. Auch bei der Nahrungsaufnahme kann man vorbeugen, etwa mit Vitamin C, das die kleinen Blutgefäße stärkt, sodass sie weniger platzen. Zum Reinigen der Nase sind die Finger kein gutes Werkzeug, besonders in ungewaschenem Zustand. Popeln ist nämlich tatsächlich ungesund! Denn dabei verteilen sich Keime auf den Nasenschleimhäuten, oder sie setzen sich gar in offene Stellen in der Nase. Besser sind Nasenduschen, unterstützt von Nasensalben.

Treten die Beschwerden besonders beim Nasenputzen auf, hilft es auch, das Schnäuzen etwas weniger heftig durchzuführen und stattdessen Vorsicht walten zu lassen. So werden die Blutgefäße nicht so stark belastet und können nicht reißen, sodass die Blutungen ausbleiben.

Fazit

 

Wie bei vielen anderen Symptomen auch, fällt es einem Laien schwer, das Nasenbluten als Anzeichen einer Erkrankung richtig einzuschätzen. Letztlich kann nur ein Mediziner die Merkmale sinnvoll einordnen, die Ursachen benennen und alle notwendigen Maßnahmen einleiten. Zunächst aber ist vor allem beim nächtlichen Nasenbluten der Schreck meist größer als die Erkrankung selbst. Lässt sich der Blutverlust aber nicht bald stoppen oder treten die Beschwerden immer wieder auf, führt am Arztgespräch kein Weg vorbei.

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