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Was sind Ursachen für Schwindel beim Aufstehen?

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Die meisten Menschen haben es schon einmal erlebt: Man steht zu plötzlich aus dem Liegen, aus dem Sitzen oder aus der Hocke auf, und es wird einem schwindlig und schwarz vor den Augen. Das Phänomen nennt sich orthostatischer Schwindel und wird durch einen plötzlichen Abfall des Blutdrucks beim Wechsel der Lage verursacht. Durch das plötzliche Aufstehen sackt Blut in die Beine und muss gegen die Schwerkraft wieder zum Herzen zurück gepumpt werden.

Wenn das nicht gelingt, sinkt der Blutdruck ab und das Gehirn wird vorübergehend nicht mehr ausreichend mit Blut und damit mit Sauerstoff versorgt. Die Folge sind Schwindelgefühle und weitere Symptome wie Sehstörungen, Herzrasen, Schweißausbrüche und Ohrensausen bis hin zur Ohnmacht.

Orthostatischer Schwindel wird oft als beunruhigend erlebt, ist aber in der Regel nicht gefährlich. Die Schwindelgefühle und alle begleitenden Symptome klingen meist nach wenigen Minuten wieder ab. Erfahren Sie hier, was die Ursachen für Schwindel beim Aufstehen sind und was man dagegen tun kann.

Ursachen für Schwindel beim Aufstehen

Das Absacken von Blut in die Beine kompensiert der Körper normalerweise durch zwei Gegenmaßnahmen:

  1. Die Blutgefäße verengen sich, so dass der Blutdruck steigt.
  2. Das Herz schlägt schneller und sorgt so für eine gute Durchblutung.

Verschiedene Ursachen können dazu führen, dass dieser Ausgleichsmechanismus nicht funktioniert und Schwindel beim plötzlichen Aufstehen auftritt.

Medikamente

Einige Medikamente können als Nebenwirkung Schwindelgefühle hervorrufen. Dazu gehören zum Beispiel manche Beruhigungs- und Schlafmittel, blutdrucksenkende Medikamente, harntreibende Medikamente (Diuretika), muskelentspannende Medikamente, Antidepressiva und Antibiotika.

Dehydration

Zur Dehydration kommt es, wenn der Körper mehr Wasser abgibt als ihm zugeführt wird und somit ein Mangel an Wasser im Körper besteht. Bei starker Dehydration fällt der Blutdruck ab. Ein erhöhter Flüssigkeitsverlust kann verschiedene Ursachen haben:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • starkes Schwitzen bei Hitze und großer körperlicher Anstrengung
  • eine erhöhte Urinausscheidung aufgrund von bestimmten Krankheiten wie Diabetes mellitus, Diabetes insipidus und die Addison-Krankheit (Nebenniereninsuffizienz) oder aufgrund von harntreibenden Medikamenten (Diuretika).

Längere Bettruhe

Nach einer längeren Bettruhe zum Beispiel während einer schweren Infektion kann Schwindel beim Aufstehen auftreten. Der Grund: Durch das lange Liegen ist der Kreislauf geschwächt.
Eine lange Bettruhe gilt längst nicht mehr als Mittel der Genesung.

Ärzte motivieren ihre Patienten dazu, so schnell wie möglich wieder in Bewegung zu kommen, das Bett zu verlassen oder zumindest im Bett Bewegungsübungen zu machen. Unter einer langen Bettruhe leiden neben dem Kreislauf auch die Muskulatur sowie Gehirn und Lunge.

Venenklappeninsuffizienz

Bei einer Venenklappeninsuffizienz ist der Transport des Blutes zum Herzen beeinträchtigt. Häufig sind die Beinvenen betroffen, da hier das Blut gegen die Schwerkraft nach oben transportiert werden muss. Bei gesunden Venen funktioniert das mit Hilfe der Venenklappen, die wie ein Ventil den Rückfluss des Blutes verhindern. Schließen die Venenklappen nicht mehr vollständig, ist der Rücktransport des Blutes zum Herzen nicht mehr entsprechend wirkungsvoll.

Kommt jetzt durch ein schnelles Aufstehen noch zusätzlich absackendes Blut in die Beine, ist der Körper kurzfristig überfordert. Das Risiko einer Venenklappeninsuffizienz steigt mit zunehmendem Alter und zunehmender Körpergröße. Betroffen sind oft auch Menschen, die in ihrem Beruf lange sitzen oder stehen müssen.

Eisenmangel

Bei Eisenmangel greift der Körper auf seine Eisenreserven zurück und zieht unter anderem auch das Eisen heran, das sich in den roten Blutkörperchen befindet. Damit können die roten Blutkörperchen weniger Sauerstoff binden und in die Körperzellen transportieren. Der Sauerstoffmangel im Gehirn führt zu Schwindel beim Aufstehen.

Von Eisenmangel sind häufig Frauen betroffen. Gefährdet sind aber auch Menschen, die einen hohen Blutverlust erlitten haben – zum Beispiel durch eine Operation, einen Unfall oder häufiges Blutspenden.

Diabetische Neuropathie

Diabetische Neuropathie ist eine Nervenschädigung in Folge einer Diabeteserkrankung, die sich in Gefühlsstörungen in den Füßen äußert. Wenn betroffene Menschen beim Aufstehen ihre Füße auf den Boden setzen, haben sie die Empfindung auf schwankendem Boden zu stehen.

Innenohrerkrankungen

Im Innenohr sitzt das Gleichgewichtsorgan. Es besteht aus drei Bogengängen, in denen sich Sinneszellen befinden. Diese melden die Bewegungen des Kopfes an das Gehirn, das sofort Maßnahmen ergreift, die das Gleichgewicht herstellen. Erkrankungen des Innenohrs wie zum Beispiel eine Innenohrentzündung können Störungen des Gleichgewichtsorgans zur Folge haben, was zu Schwindelgefühlen führt.

Neurologische Erkrankungen

In seltenen Fällen steht Schwindel beim Aufstehen mit einer neurologischen Erkrankung in Zusammenhang. Nach einem Schlaganfall kann der Gleichgewichtssinn gestört sein und Schwindel auftreten.

Bei der Parkinson-Krankheit kommt Schwindel beim Aufstehen begleitet von mehreren anderen Symptomen vor, wie Handzittern, Veränderungen der Sprache (leises, monotones Sprechen), Geruchsstörungen und eine vornüber gebeugte Haltung.

Diagnose und Behandlung von Schwindel beim Aufstehen

Schwindel nach dem Aufstehen klingt in der Regel schnell wieder ab, wenn Sie sich hinsetzen und langsam wieder aufstehen. Tritt das Phänomen gehäuft auf, ist es dennoch sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen und die Ursachen abklären zu lassen.

Diagnose

Der erste Diagnoseschritt ist ein Anamnesegespräch. Der Arzt befragt Sie nach Ihren genauen Symptomen und möglichen Vorerkrankungen. Oft kann schon im Anamnesegespräch die Ursache für das Schwindelproblem geklärt werden. Ist das nicht der Fall, folgen körperliche Untersuchungen.

Dazu gehören ein EKG zur Überprüfung der Herztätigkeit und verschiedene Bluttests. Mit einer Kipptischuntersuchung kann der Arzt untersuchen, ob eine Regulationsstörung des Blutdrucks beim Wechsel in die aufrechte Körperlage (Orthostase-Syndrom) vorliegt. Diese Untersuchung simuliert das Aufstehen aus einer liegenden Position.

Der Patient liegt dazu, mit Haltegurten gesichert, auf einem Kipptisch. Dieser kann mit Hilfe eines Motors um 60° aufgerichtet werden. Nach 10 Minuten in liegender Position wird der Tisch mit dem Patienten für 30 Minuten in eine aufrechte Position gebracht. Während der gesamten Untersuchungszeit werden Blutdruck und Herzschlag gemessen.

Behandlung

Je nach Diagnose werden die Ursachen des Schwindels nach Möglichkeit behandelt. Medikamente, die als Nebenwirkung die Schwindelgefühle auslösen, werden in der Dosierung reduziert oder ganz abgesetzt.

Kann der Schwindel nicht ursächlich behandelt werden, helfen in vielen Fällen Änderungen im Lebensstil. Schon kleine Veränderungen der Gewohnheiten können Schwindelproblemen vorbeugen:

  • Vermeiden Sie abruptes Aufstehen.
    Richten Sie sich stattdessen langsam aus der liegenden oder sitzenden Position auf.
  • Trinken Sie genug.
    Beugen Sie mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr einer Dehydration vor, vor allem bei körperlicher Anstrengung, Hitze oder Magen-Darm-Infektionen.
  • Machen Sie Wechselduschen.
    Die Wechseldusche beginnt mit warmem Wasser und endet mit kaltem, also zum Beispiel warm-kalt-warm-kalt. Der kalte Guss am Ende des Duschens sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße wieder zusammenziehen.
  • Tragen Sie Kompressionsstrümpfe.
    Kompressionsstrümpfe üben auf die Beinvenen Druck aus und unterstützen den Rücktransport des Blutes zurück zum Herzen.
  • Steigern Sie die Zufuhr von Kochsalz.
    Salz bindet Wasser im Körper und hebt damit den Blutdruck an. Die erhöhte Salzzufuhr ist allerdings nicht empfehlenswert, wenn eine Herzerkrankung vorliegt.
  • Bewegen Sie sich regelmäßig.
    Regelmäßige Bewegung verbessert den Tonus der Gefäßmuskulatur – also die Spannung in den Gefäßen. Ein guter Gefäßtonus der Beinvenen trägt wesentlich dazu bei, dass sich kein Blut in den Beinen staut.

In schweren Fällen kann es auch sinnvoll sein, den Schwindel medikamentös zu behandeln. In Frage kommen hier zwei Medikamentengruppen:

  1. Vasokonstriktoren
    Das sind Medikamente, die die Blutgefäße verengen und so verhindern, dass der Blutdruck beim Aufstehen abfällt.
  2. Sympathomimetika
    Sie aktivieren den Sympathikus, der ein Teil des vegetativen Nervensystems ist. Der Sympathikus erhöht bei Belastung die Aktionsbereitschaft des Körpers und damit auch den Blutdruck beim Aufstehen.

Fazit

Schwindel beim Aufstehen als isoliertes Symptom ist meistens harmlos. In vielen Fällen können Sie das leidige Phänomen durch kleine Änderungen im Lebensstil gut in den Griff bekommen.

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