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Das sollten Sie über Zuckerwerte bei Diabetes Typ 2 wissen

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Einige Menschen werden von der Diagnose überrascht, vielleicht haben Sie es aber auch schon länger geahnt. Diabetes Typ 2 äußert sich mit unterschiedlicher Symptomatik. Unbehandelt kann die Erkrankung zu Durchblutungsstörungen, Sehstörungen und anderen schweren Folgeerkrankungen führen. Daher ist es wichtig, über seine Zuckerwerte bei Diabetes Typ 2 informiert zu sein und die richtigen Schritte für die Behandlung und Prävention zu ergreifen.

Grundlagen der Zuckerwerte

Für die Bestimmung des Zuckergehaltes im Blut können verschiedene Methoden dienen. Der umgangssprachliche Blutzucker ist eigentlich Glukose. Diese wird bei der Bestimmung des Blutzuckerspiegels gemessen und entweder in Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder Millimol pro Liter (mmol/l) angegeben.

Für die Diagnosestellung ziehen die Ärzte häufig mehrere Werte zurate. Damit können Schwankungen berücksichtigt werden und eine Verfälschung der Angaben lässt sich weitgehend ausschließen.  Folgende Werte werden der Blutzuckermessung zugrunde gelegt:

Langzeit-Blutzuckerwert (HbA1c-Wert)

Ist der Blutzuckerspiegel konstant zu hoch, dockt die Glukose an dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin an. Der Langzeit-Blutzuckerwert misst den Anteil dieses in den Blutzellen verzuckerten Hämoglobins. Ärzte gewinnen durch diese Zuckerwerte bei Diabetes Typ 2 Rückschlüsse auf den Blutzuckerspiegel der letzten zwei bis drei Monate. Von Diabetes Typ 2 wird bei einem Wert ab 6,5 Prozent = 48 mmol/l ausgegangen.

Nüchtern-Blutzuckerwert

Diesen Wert ermitteln Sie am Morgen, wenn Sie noch nichts gegessen haben. Die letzte Mahlzeit vor der Messung sollte mindestens acht Stunden zurückliegen. Wasser dürfen Sie vor der Bestimmung des Wertes trinken. Diabetes Typ 2 liegt ab 126 mg/dl oder 7 mmol/l vor.

Zwei-Stunden-Blutzuckerwert nach oralem Glukose-Toleranztest

Dieser Wert verrät, wie gut unser Körper in der Lage ist, Glukose aus dem Blut aufzunehmen. Zunächst erfolgt die Bestimmung des bereits erwähnten Nüchtern-Blutzuckerwertes. Im Anschluss muss der Patient eine mit 75 Gramm Glukose angereicherte Flüssigkeit zu sich nehmen. Nun heißt es abwarten, bis der Zucker über die Blutbahn in die Zellen gelangt ist. Zwei Stunden nach der Flüssigkeitsaufnahme erfolgt eine erneute Messung. Wenn der Wert nach der zweiten Messung 200 mg/dl oder 11,1 mmol/l übersteigt, ist von Diabetes Typ 2 auszugehen.

Zielwerte für die Blutzuckerregulation

Menschen ohne Diabetes-Erkrankung besitzen, wenn sie acht bis zehn Stunden keine Nahrung zu sich genommen haben, einen Blutzuckerspiegel von 100 Milligramm pro Deziliter oder 5,5 Millimol pro Liter und darunter. Nach den Mahlzeiten steigt der Glukosewert bei Gesunden in der Regel nicht über 140 mg/l oder 7,8 mmol/l an.

Die deutsche Diabetes-Gesellschaft nennt folgende Zuckerwerte bei Diabetes Typ 2 als Orientierung:

  • Zuckerwert nüchtern: 100 bis 125 mg/dl
  • Zuckerwert nach dem Essen: 140 bis 199 mg/dl
  • Langzeit-Zucker-Wert: 6,5 % bis 7,5 % (in Abhängigkeit von Alter, Vorerkrankungen usw.)

Zum Vergleich sollen auch die Zielwerte für Diabetes Typ 1 genannt werden:

  • Zuckerwert nüchtern: 90 bis 120 mg/dl
  • Zuckerwert nach dem Essen: 130 bis 160 mg/dl
  • Langzeit-Zucker-Wert: über 7,5 %

Diabetes Typ 2 ist am weitesten verbreitet. Diabetes Typ 1 wird von einem Mangel an Insulin bestimmt und tritt häufig bei Kindern auf.

Einflussfaktoren auf die Zuckerwerte

Ob Sie an Diabetes Typ 2 erkranken oder nicht, liegt zum Teil bereits in den Genen verankert. Eine Erkrankung muss nicht zwingend auftreten, kann aber durch folgende Faktoren begünstigt werden:

  • fortgeschrittenes Lebensalter
  • Übergewicht
  • ungesunde Lebensweise
  • Mangel an Bewegung
  • Ernährungsdefizite (fett- und zuckerreich)
  • Rauchen
  • Alkohol
  • verschiedene Medikamente
  • Auftreten von Schwangerschaftsdiabetes

 

Überwachung der Zuckerwerte

Diabetes Typ 2 bleibt häufig über einen langen Zeitraum unerkannt. Ist die Erkrankung bereits in Ihrer Familie aufgetreten, sollten Sie von Früherkennungs-Untersuchungen Gebrauch machen. Ab dem 35. Lebensjahr können gesetzlich Versicherte im Abstand von drei Jahren eine Früherkennung für Diabetes Typ 2 wahrnehmen und den Blutzuckerwert kontrollieren lassen.

Welche Zuckerwerte bei Diabetes Typ 2 sollten bestimmt werden?

Blutzuckerwerte können aus Vollblut, Blutplasma und Kapillarblut bestimmt werden. Am häufigsten kommt die Kapillarblutmessung vor. Dabei wird das Blut aus der Fingerkuppe entnommen. Eine winzige Menge ist für die Messung ausreichend. Diabetiker können diese Messungen daheim selbst durchführen. Die Entnahme empfiehlt sich aus Mittelfinger, Ringfinger oder kleinem Finger. Aufgrund der höheren Anzahl an Tastsensoren werden Messungen an Zeigefinger oder Daumen in der Regel als unangenehmer wahrgenommen.

Bestimmung des Langzeit-Zuckers

Auf den HbA1c-Wert sind wir bereits eingegangen. Diese Zuckerwerte bei Diabetes Typ 2 werden im Labor bestimmt und als Durchschnittswert der vergangenen acht bis zwölf Wochen betrachtet. Daraus kann nicht abgeleitet werden, ob der Blutzuckerspiegel während dieses Zeitraumes stabil geblieben ist. Die Anzahl von Über- oder Unterzuckerungen lässt sich nicht erkennen.

Der Zielbereich wird anhand der vorliegenden Parameter innerhalb einer Spanne zwischen 6,5 und 7,5 % individuell vereinbart. Den Wert sollten Sie in vierteljährlichen Abständen bei Ihrem Hausarzt ermitteln lassen.

Langfristige Auswirkungen hoher Zuckerwerte

Eine unerkannte Diabetes Typ 2 Erkrankung kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben. Ist der Blutzucker über einen längeren Zeitraum überdurchschnittlich hoch, können Nerven und Blutgefäße angegriffen werden. Schädigungen der Augen und Nieren können nicht ausgeschlossen werden. Herzinfarkte und Schlaganfälle zählen zu den schlimmsten Folgen von Diabetes Typ 2.

An folgenden Anzeichen können Sie eine Überzuckerung des Körpers erkennen:

  • starkes Durstgefühl
  • Müdigkeit
  • Antriebsschwäche
  • häufiger Harndrang
  • Schwindel
  • Übelkeit

Langzeitfolgen hoher Zuckerwerte bei Diabetes Typ 2 im Überblick

Diabetische Nierenkrankheit

Steigt der Blutzuckerspiegel an, kommt es zu Veränderungen an den Zellwänden der Blutgefäße der Nieren. Die Durchblutung der Nieren wird eingeschränkt und die Funktionsfähigkeit lässt nach. Häufig ist die Erkrankung mit einem Anstieg des Blutdrucks verbunden. Diese Schädigung der Nieren kann durch Eiweißablagerungen im Urin nachgewiesen werden.

Diabetische Nervenkrankheit

Bei länger anhaltenden Erkrankungen kann eine Polyneuropathie auftreten. Etwa die Hälfte aller Diabetiker ist davon betroffen. Anfänglich werden Sie von der Erkrankung nichts mitbekommen. Die Schädigung des peripheren Nervensystems kündigt sich durch Beeinträchtigungen des Wärme- und Kälteempfindens an. Im fortgeschrittenen Stadium stellen sich nächtliche Fußschmerzen ein. Die Gliedmaßen können kribbeln und sich taub anfühlen. Die Bewegungsfähigkeit wird bei der diabetischen Nervenkrankheit zunehmend eingeschränkt.

Durchblutungsstörungen (PAVK)

Bei einer PAVK kommt es zu einer Verengung oder dem Verschluss der Beinarterien. Durch die Arterienverkalkung treten Durchblutungsstörungen in den Füßen auf. Betroffene können sich meist nur noch unter Schmerzen fortbewegen. Da häufig Gehpausen eingelegt werden müssen, wird PAVK umgangssprachlich auch „Schaufensterkrankheit“ genannt.

Diabetisches Fußsyndrom

Bei etwa einem Viertel aller von Diabetes Typ 2 Betroffenen kommt es zu chronischen Wunden oder einem Wundbrand an den Füßen. Polyneuropathie und PAVK können das diabetische Fußsyndrom auslösen. Im schlimmsten Fall droht Diabetikern die Amputation des Fußes.

Prävention und Risikominderung

Liegt bei Ihnen ein erhöhtes Diabetes Typ 2 Risiko vor, können Sie durch einen gesunden Lebensstil einiges dafür tun, den Ausbruch der Erkrankung zu verzögern oder das Auftreten komplett zu verhindern.

Folgende Maßnahmen bieten sich an:

Gesunde Ernährung

Wer sich bewusst ernährt, erhält seinen Körper gesund und macht ihn weniger angreifbar für Krankheiten. Setzen Sie daher vermehrt Obst, Gemüse und Vollkornprodukte auf den Speiseplan. Zucker, Weißmehl und fett- und zuckerreiche Industrieprodukte sollten weitgehend vermieden werden. Anstatt Fast-Food zu konsumieren, sollten Sie sich selbst am Herd betätigen und eine gesunde Vollwert-Küche für sich entdecken.

Viel Bewegung

Laut Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollten wir uns mindestens 150 Minuten wöchentlich aktiv bewegen. Ausreichend Bewegung erhält der Körper durch Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen. Auch Aktivitäten im Haushalt können für mehr Bewegung sorgen. Fehlt Ihnen die Zeit für den Gang ins Fitnessstudio, nehmen Sie das Rad anstatt das Auto und steigen Treppen anstatt den Fahrstuhl zu benutzen.

Sich gesund zu ernähren und ausreichend zu bewegen, vermeidet Übergewicht und damit einen wichtigen Faktor, welcher Diabetes Typ 2 begünstigt. Zu einem gesunden Lebensstil zählt auch eine positive Lebenseinstellung. Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum und rauchen nicht, haben Sie ebenfalls etwas für die Diabetes-Prävention getan.

Fazit

Diabetes Typ 2 tritt häufig bei älteren Menschen auf. Nicht selten bleibt die Erkrankung über längere Zeiträume unbekannt. Diabetes sollte möglichst früh diagnostiziert und gezielt behandelt werden. Die Zuckerwerte bei Diabetes Typ 2 kann jeder selbst durch eine einfache Messung an der Fingerkuppe bestimmen. Unerkannt kann Diabetes Typ 2 Langzeitschäden an Nieren, Augen oder Füßen hervorrufen. Durch eine angepasste Lebensweise und viel Bewegung kann Diabetes Typ 2 vorgebeugt werden.

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